Donnerstag, 15. Juni 2017

Rezension ★ Mein bester letzter Sommer - Anne Freytag


Ausgabe: Gebunden
Seiten: 368
Verlag: Heyne
Erscheinung: 08. März 2016
ISBN: 978-3453270121
Preis: 14.99

Gelesen im Juni 2017 an 1 Tag

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …


Tessas Geschichte schleicht sich einfach direkt ins Herz. Auf der einen Seite zeigt sie eine große Stärke, sie ist aber auch sehr verletzlich. Vor allem, wenn es um ihren Körper geht, ihre Narbe von all den Operationen. Sie will Oskar zuerst nicht in ihr Leben lassen, weil sie ihm nicht wehtun will. Aber er hat bereits entschieden. Und so beginnt für Tessa die Reise ihres Lebens. Sie ist zum ersten Mal verliebt, sie reist durch Italien und ist so richtig glücklich. Die Zeit, die sie vorher ungenutzt gelassen hat, tritt in den Hintergrund, weil sie jetzt einfach lebt und in der kurzen Zeit, die ihr bleibt, noch so viele schöne Momente sammelt, wie sie kann. 

Das Leben wird nicht definiert von den Momenten, in denen du atmest, sondern von denen, die dir den Atem rauben. 

Wir haben alle zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn wir realisieren, dass wir nur eins haben.

Die einen sehen eine Pusteblume, die anderen einen Wunsch.

Von allen Seiten habe ich immer nur gehört, wie toll dieses Buch ist und ich habe mich riesig darauf gefreut, es zu lesen. Seit den New York Diaries und Den Mund voll ungesagter Dinge gehört Anne Freytag auf jeden Fall zu meinen Autorenlieblingen. Sie hat einen umwerfenden Schreibstil, der dich schneller lesen lässt, als es eigentlich möglich ist. Wie sie über das Sterben schreibt verursacht direkt von der ersten Seite an eine unglaubliche Gänsehaut. Für mich ist das ganze Buch ein Zitat. Nach ein paar Sätzen folgen immer wieder Worte, die man festhalten möchte. Tessa und Oskar sind die Art von Charakteren, die man nicht vergisst, die in deinem Herzen wohnen. Deswegen war es auch so emotional. Ich habe so geweint, dass ich in den Arm genommen werden musste. Es war einfach nur schön, eine Geschichte, an die man sich noch oft erinnern wird.



Ich liebe diese Bücher, die dir einfach sagen: Lebe. Denn es ist nun mal so, dass jeder die Chance hat, seine Träume zu verwirklichen. Die meisten träumen aber leider lieber nur vor sich hin, anstatt ihn zu ihrer Realität zu machen. Ich war auch so. Ich habe immer nur geträumt. Aber wenn man einmal daran denkt, was ist wenn ich heute Abend von einem Auto erfasst werde und niemals ein Buch geschrieben habe, niemals Rom oder New York gesehen habe. Was bringt es, wenn der Kopf voller Träume ist, die nur in den eigenen Gedanken ausgelebt werden? Das Leben findet im Hier und Jetzt statt. Wir sind hier um zu leben, zu lieben, zu kämpfen und verdammt nochmal alles zu geben. Vor allem aber, um zu lächeln, aus vollem Hals zu lachen und glücklich zu sein. Nicht jeder hat die Chance dazu. Tessa hat ihre letzten Tage genutzt. Und das sollte jeder von uns.  



Ein letzter Sommer für die große Liebe ♥

5 Sterne ★★★★★

Keine Kommentare: