Donnerstag, 4. Januar 2018

Rezension ★ Wir fliegen, wenn wir fallen - Ava Reed


Ausgabe: Gebunden
Seiten: 304
Verlag: Ueberreuter
Erscheinung: 17. Februar 2017
ISBN: 978-3764170721
Preis: 16.95

Gelesen im Januar 2018 an 1 Tag

Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten ... So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und die Liebe fangen gerade erst an.


Yara und Noel sind die beiden Menschen, die Phil am meisten bedeuten. Doch beide mussten in ihrer Vergangenheit viel durchmachen und haben dadurch aufgehört, das Leben zu genießen. Als er stirbt, ist sein letzter Wille, dass die beiden zusammen eine Liste mit seinen letzten 10 Wünschen abarbeiten. Dabei geht es nicht nur, um die Dinge, die er sich wünscht, sondern um die Dinge, die den beiden zeigen sollen, dass das Hier und Jetzt zählt. Er will ihnen helfen wieder das Glück zu sehen.

Yara hat ihre Eltern verloren und lebt seitdem bei ihrer Tante. Sie gibt sich selbst Schuld an dem, was passiert ist. Seitdem ist sie voller Trauer, will ihr Leben irgendwie füllen, damit sie die Leere, die ihre Eltern hinterlassen haben, nicht spüren muss. Jeden Tag besucht sie Phil, um ihm Geschichten vorzulesen, weil er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Bücher sind das, was die beiden verbindet. 

Noel ist frustriert. Sein Leben verläuft ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. Seine Wohnung ist unfassbar klein und er macht einen Job, den er sich niemals ausgesucht hätte. Er ist der Enkel von Phil, aber er besucht ihn sehr selten. Er gibt ihm die Schuld an seiner Situation. Er ist immer nur schlecht drauf und lässt seine Laune an anderen aus.

Unsere Welt besteht aus vielen, kleinen Wundern, wir nehmen uns nur zu selten die Zeit für sie. 

Das Leben besteht nicht nur aus vielen Enden, sondern vor allem aus vielen Anfängen.

Nur auf das Glücklichsein kommt es im Leben an.

Die Pusteblume verliert sich selbst, aber sie verteilt ihre Pollen in der Welt. Ein Ende und Dutzende Neubeginne.

Ist es nicht verrückt? Wie man sich durch jemand anderen selbst finden und zugleich verlieren kann?

Manchmal ist es okay, nicht okay zu sein. 

Vom ersten Moment an können die beiden sich nicht leiden. Yara findet Noel arrogant und sieht in ihm ein Arschloch, weil er sich genau so verhält. Noel nennt Yara immer Lesemädchen, weil sie so verrückt nach Büchern ist. Zuerst soll dieser Name herablassend und beleidigend wirken, doch je mehr Zeit die beiden verbringen, desto liebevoller ist die Bedeutung von Lesemädchen. Die beiden empfinden immer mehr füreinander, sehen sich selbst jedoch als Last und beschädigt an. Die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen und die Reise wird irgendwann zu Ende sein. Die Frage ist bloß, ob es einfach zu Ende sein wird, oder ob sich dadurch alles verändern wird. 

Die beiden sind mir total sympatisch. Es ist total schön, dass dieses Buch aus beiden Sichten geschrieben ist. Vor jedem Kapitel gibt es ein Zitat, das an das Leben appelliert. Die Erlebnisse der beiden sind einfach nur wunderschön, sie bereisen viele Länder, sehen viel Neues und werden immer glücklicher. Ein Buch, das uns zeigt, dass das Jetzt zählt, unsere Träume wichtig sind und das Leben genau dafür da ist - um das Glück zu spüren.


Lebe, liebe und glaube an deine Träume

4 Sterne ★★★★

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