Freitag, 9. März 2018

Rezension ★ Die Stille Meiner Worte - Ava Reed


Ausgabe: Gebunden
Seiten: 320
Verlag: Ueberreuter
Erscheinung: 09. März 2018
ISBN: 978-3764170790
Preis: 16.95

 Gelesen im März 2018 an 1 Tag

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Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder. Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …


Hannah ist nicht mehr die Selbe, seitdem ihre Zwillingsschwester Izzy gestorben ist. Sie hat ihre Seelenverwandte und beste Freundin verloren. Es gab immer nur sie beide zusammen und Hannah weiß gar nicht, wer sie ohne Izzy ist. Sie hört auf zu sprechen, hat das Gefühl, dass ihre Stimme zusammen mit ihrer Schwester gegangen ist. Sie fühlte sich mit Mo verbunden, der Katze ihrer Schwester. Sie schreibt Briefe an Izzy, die sie anschließend anzündet. Jeden Tag fühlt sie den Schmerz ohne sie, bis sie es nicht mehr erträgt, das Abbild ihrer Schwester im Spiegel zu sehen. Und dann schicken ihre Eltern sie weg.
Levy hat jahrelang im Internat Sankt Anna gelebt. Zum letzten Mal ist er nun im Camp mit dabei. Dieser Ort ist für ihn ein Zuhause geworden, das er nun verlassen muss. Auch er trägt tief in sich die Wunden seiner Vergangenheit. Und dann trifft er auf Hannah. Hannah, die nicht spricht und er will unbedingt mehr über sie erfahren. Also fängt er an, ihr Dinge aus seinem Leben zu erzählen, in der Hoffnung, dass sie sich ihm gegenüber öffnet. 

Bei Levy fühlt Hannah sich einfach wohl. Er versteht sie ohne ein einziges Wort. Sie lauscht seinem Gitarrenspiel und erinnert sich an Izzy. Und langsam findet Levy heraus was passiert ist. Dadurch stürzen Hannahs Mauern ein und der ganze Schmerz rast von Neuem auf sie zu.

All die ungesagten Worte in mir sind Verständnis und Unverständnis zugleich, sie sind Einsamkeit und Gesellschaft, sie sind mein Gefängnis und meine Freiheit. Sie sind wie Fremde, die mich umarmen, und wie Freunde, die mir den Rücken kehren. Sie sind da und sie können nicht hinaus - sie sind wie ich. Uns umgeben die gleichen Mauern, uns halten die gleichen Grenzen. Ich weiß, woher sie kommen, ich spüre, dass sie da sind, aber ich weiß nicht, wie ich sie einreißen kann.

Ich kann dich nicht festhalten, aber noch weniger kann ich dich loslassen. Wieso hast du mich halb hiergelassen und halb mitgenommen?

Die Welt kann sich ändern, wenn wir das mit unseren Blickwinkeln tun.

Hakuna Matata heißt, es gibt keine Probleme, alles ist in Ordnung. 

Die Stille meiner Worte ist eine so wunderschöne Geschichte. Hannahs Verlust ist so greifbar und erschütternd. Diesen Schmerz kann man gar nicht so richtig begreifen, aber er zerreißt einem das Herz. Es ist so schön zu sehen, wie Levy es schafft, sich ihr zu nähern und ein Vertrauen zu schaffen. Zum ersten Mal verspürt sie wieder den Wunsch zu sprechen und das alles schafft er einfach nur mit seinen Worten. Worte haben so eine Macht. Sie können uns genauso zerstören, wie sie uns wieder heilen können.

Ava Reed hat einen wunderschönen Schreibstil. Das ist nicht das erste Buch von ihr, das ich an einem einzigen Tag durchgelesen habe. Von ihren Geschichten kommt man so schnell nicht mehr los. Mir gefällt es sehr, dass sie immer aus beiden Perspektiven schreibt und sowohl emotional schreibt, als auch immer ein positives Du-kannst-alles-schaffen-Gefühl hinterlässt. Eine großartige Autorin, ich werde auch weiterhin jedes ihrer Bücher verschlingen.

Vielen Dank an Lovelybooks und den Ueberreuter-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!


Ich finde Worte
Ich finde Tausende davon
Und sie alle sind in meinem Kopf
Sie finden nur den Weg nicht hinaus

5 Sterne ★★★★★

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